Pfarrei Mähringen

Die Mähringer Pfarrei wird im Jahre 1275 erstmals erwähnt, als Mähringen noch Möhringen hieß und zwar in der Steuerliste des Bistums Konstanz. Zur Aufbringung der Kosten eines neuern Kreuzzugs wurde nämlich 1274 auf dem Konzil zu Lyon beschlossen, den Klerikern den Zehnten ihrer Einkünfte 6 Jahre lang als Steuer aufzulegen. Darunter ist auch „Möhringen“ nach Mössingen, das 50 Pfund Einkünfte hat, aufgezählt. Die Mähringer Pfarrei stellte 1275 eine der einträglichsten der Umgebung dar.

Die 1450 bezeugte Kirche war dem Heiligen Stephan geweiht und umfasste einen großen Sprengel (Amtsgebiet einer Pfarrei). Er umfasste Ohmenhausen, Immenhausen, Jettenburg, Wankheim und bis 1515 auch 7 Familien aus Kusterdingen mit Gerichtsbarkeit. Ende des 15. Jahrhunderts erhielten Ohmenhausen, Wankheim und Jettenburg ihre eigene Kaplanei. Kirchensatz, Kastvogtei, Widumhof und Zehnten waren hohenbergische, seit 1381 österreichische Lehen der Ortsherren, wurden 1448 geeignet und 1449 dem Kloster Pfullingen verkauft.

Schon 1534 wurde die Pfarrei reformiert. Unter den vom Reformator Blarer auf dem Tübinger Rathaus versammelten Pfarrern des Amtes trat der Mähringer Pfarrer, Nikolaus Schuch, als erster der neuen Lehre bei. Die Pfarrei wurde nun zum Dekanat Tübingen gezogen. Das Recht, den Pfarrer zu nominieren, übte jedoch weiterhin die Pfullinger Klosterverwaltung aus, bis es nach deren Auflösung an die Krone fiel.