Stephanskirche Mähringen

Baugeschichte

Die Kirche wurde im  8. oder 9. Jahrhundert gebaut und war dem Hl. Stephan geweiht. Es bleibt offen, ob eine alte Kirche abgebrochen und die heutige an ihrer Stelle gebaut wurde.

Der älteste Teil der heutigen Kirche ist vermutlich das romanische, dreimal abgestufte Portal an der unteren Westwand. Es stammt aus der Zeit zwischen ca. 1000 und 1290.

Es ist ein Tympanon (Bogenfeld über dem Türsturz eines Portals, das mit Reliefs geschmückt sein kann) vorhanden.

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Die unter Denkmalschutz stehende Kirche wurde mehrfach umgebaut. Eine bauliche Besonderheit ist die zur Empore führende Außentreppe.

Über dem südlichen Seitenausgang kann man die Jahreszahl 1530 ablesen, die an die damalige Erweiterung des Kirchenschiffs erinnert. Vermutlich wurde das Schiff nach der Südseite hin erweitert. Auch eine doppelte Holzkonstruktion auf dem Dachboden spricht für diese Erklärung. Warum eine so geringe Erweiterung vorgenommen wurde, ist schwer nachzuvollziehen.

Der Turm ist vermutlich älter. Interessant ist es, dass er nicht ganz die Längsachse des Schiffes einhält. Aufgrund des frühgotischen Baustils der Chorfenster scheint der Turm aber jünger als das Westportal zu sein. Der Chor schließt in der Decke mit einem schönen Netzgewölbe. Der Schlussstein des Netzes erinnert an das Bibelwort: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Auf dem darauf abgebildeten Schild sehen wir ein Kreuz und eine Schwurhand. Diese erinnert daran, dass Mähringen im Mittelalter Sitz eines Kirchspielgerichts war.

Die Rundbogenfenster des Schiffs wurden wahrscheinlich Ende des 18. Jahrhunderts eingebrochen. 1883 fand eine Erneuerung der Kirche statt. An der linken Ecke der Südseite erinnert eine Tafel daran, dass 1940/41 – mitten im Krieg – eine grundlegende Renovierung der Kirche wegen des Befalls durch Messingkäfer notwendig wurde. In den Jahren 1971/72 wurde die Kirche mit großen Fenstern, einer neuen Heizung und einer modernen Läuteanlage versehen. Im Jahre 2001 fand wieder eine Renovierung statt. Dieses Mal wurde das Dach erneuert und auf der Nordseite eine neue Sakristei angebaut.

Sehenswürdigkeiten

Neben dem Eingangsportal befindet sich ein Grabstein aus dem Jahre 1775 für den herzoglichen Förster Oberreuter und seine Ehefrau.

Im Chor leuchtet ein Fenster, das 1942 von Walter Kohler aus Stuttgart angefertigt wurde und Szenen aus dem Leben Jesu enthält.

 

 

 

 

 

 

Des weiteren zeigt der Chor, der nicht ganz die Längsachse des Schiffes einhält, ein schön bemaltes Netzgewölbe mit einem Schlussstein mit der Schwurhand  auf einem Kreuz.

Eine der Glocken stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert, die zweite aus dem 15. Jahrhundert. Sie wurde von Hans Eger in Reutlingen gegossen. Beide alten Glocken enthalten die Namen der vier Evangelisten in zarten Majuskeln (Großbuchstaben) graviert. Die dritte Glocke ist von 1958, die kleine Glocke in der Turmlaterne von 1956.

Goll-Orgel (Information für Organisten)
Eine weitere Besonderheit der Stephanskirche ist die Orgel, die im Jahr 1868 durch den Kirchheimer Orgelbaumeister Christoph Ludwig Goll gebaut wurde. Sie feierte im Jahr 2018 mit einem großen Jubiläumskonzert mit Prof. Jens Wollenschläger ihren
150. Geburtstag. Anders als die meisten anderen Kirchenorgeln der Hochromantik des 19. Jahrhunderts hat sie die Moden und Gefahren des 20. Jahrhunderts trotz einiger Umbauten in ihren wesentlichen Teilen überlebt. Selbst die Kastenbalganlage ist noch vorhanden und funktionsfähig!